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Dragon Dreaming – der Prozess

15.02.2014

Dragon Dreaming ist eine kooperative Planungsmethode für die Entwicklung und Gestaltung von Projekten. Die Methode dient dazu Teams, Gruppen und Projekte in ihre Selbstverantwortung zu bringen und so Projekte auf einer kooperativen Basis und damit nachhaltig zu gestalten.

An wen richtet sich Dragon Dreaming?

Die Einsatzmöglichkeiten von Dragon Dreaming reichen von der Entwicklung von basisdemokratischen „grassroots“ Projekten im zum Beispiel nachbarschaftlichen Kontext bis hin zu komplexen Bürgerbeteiligungsverfahren im öffentlichen Raum. Auch Ansätze Dragon Dreaming zur Entwicklung von Geschäftsmodellen und Businesplänen einzusetzen, gibt es bereits. Zentral ist dabei immer die Herangehensweise auf synergetische Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Beteiligten hin zu zielen und „faule“ Kompromisse zwischen den Teammitgliedern auf dem Weg zur Projektrealisierung entgegen zu wirken.

Dragon Dreaming @ Burg gestaltet!

Entwickler von Dragon Dreaming ist John Croft. Ein Australier, der sich in seiner langjährigen Arbeit als Entwicklungshelfer und Universitäts-Dozent für Organisationsentwicklung von verschiedenen Methoden, wie „Future Conferencing“ und „Search Conferenceing“, aber auch Tiefenökologie, normative Gruppenarbeit und strategischer Ingenieursarbeit zu Dragon Dreaming hat inspirieren lassen.

Im Mittelpunkt der Methode steht das Dragon Dreaming Rad. Eine zwei-dimensionale Darstellung eines eigentlich drei-dimensionalen Modells einer sich nach oben öffnenden Spirale. Das Dragon Dreaming Rad besteht aus den vier Phasen Träumen, Planen, Handeln und Feiern und jeweils drei untergeordneten Schritten pro Phase:

Träumen

1. Bewusstsein

2. Motivation

3. Information sammeln

 

Handeln

7. Umsetzung

8. Management + Administration

9. Fortschritt überprüfen / Monitoring

Planen

4. Alternativen erörtern

5. Strategie entwerfen

6. Test + Pilotprojekt

 

Feiern

10. Neue Fähigkeiten entwerfen

11. Ergebnisse für den Einzelnen

12. Weise Auswertung

Ein Blick auf die Phasen mit ihren Unterschritten zeigt, dass Dragon Dreaming sich grundlegend vom klassischen Projektmanagement unterscheidet. Nicht nur die Frage wie kommen wir mit welchen Ressourcen in welchem Zeitraum von A nach B, wie wird dies also konkret geplant und umgesetzt stehen im Mittelpunkt. Vielmehr legt Dragon Dreaming gleichberechtigt Wert auf eine intensive Phase der gemeinsamen Visionsentwicklung des Projektes. Dabei wird die Frage des aktuellen „Bewusstseinslevels“ aus dem heraus die Projektidee geboren wurde, also nach dem Ursprung, nach dem Warum? genauso mit einbezogen wie die daraus resultierende Motivation ein bestimmtes Projekt umzusetzen.

Auch die Integration der Phase des Feierns macht deutlich, dass hier der Schwerpunkt nicht nur auf der rein organisatorischen Ebene der Projektentwicklung liegt. Wichtig ist dabei den englischen Ursprung des Begriffs feiern zu sehen: celebration. Nicht nur feiern des Erreichten, mehr zelebrieren des gemeinsamen Weges steht im Mittelpunkt dieser Phase. D.h. den Fokus auch auf die individuellen Ergebnisse der einzelnen Team- und Projektmitglieder zu legen: Welche neuen Fähigkeiten haben diese erlangt, die sie zu Beginn des Projektes vielleicht noch nicht hatten? Was sind die ganz individuellen und persönlichen Aha-Momente und Erkenntnisse der in das Projekt involvierten Menschen? Wie hat sich der Gruppenkörper, das Gruppengefüge verändert und weiterentwickelt?

Jede einzelne Phase wiederum hat einen zentralen Prozessschritt in sich vereint. Zwei sollen hier exemplarisch herausgegriffen werden: In der Phase des Träumen wird mit einem „Dreaming Circle“ aus der ersten Idee eines Impulsgebers der gemeinsame Traum des gesamten Projektteams geträumt, in dem jedes einzelne Mitglied seine individuellen Beiträge hinzufügt, so dass nach Abschluss dieser Phase die schriftlich festgehaltene Vision des gesamten Teams steht. Niemand arbeitet ab diesem Zeitpunkt im Dragon Dreaming Prozess mehr bei einem Projekt eines anderen mit, alle arbeiten am gesamten Projekt und damit an der Realisierung ihrer eigenen „Träume“ mit.

In der Phase des Planens steht dann die Destillation der Projektziele sprich der Meilensteine des Projektes aus dem Traum an. In einer Mischung aus kreativer Gruppenarbeit und klassischer SWAT-Analyse werden zudem die einzelnen Aufgaben, die es auf dem Weg zur Realisierung des Projektes zu erledigen gilt ermittelt. Auch die Entwicklung des „overall goals“, übersetzbar mit Mission-Statement ist Teil dieser Phase.

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Es folgt die Entwicklung des „Spielplans“, der die einzelnen Aufgaben, die „to-do Liste“ des Projekts wieder aufnimmt und in eine Gesamtübersicht integriert. Auf den ersten Blick handelt es sich um einen Projektablaufplan. Durch die Einbindung der Phase des Träumens und der Feier-Phase auch in diesen Schritt wird aus einem eher theoretischen Projektablaufplan aber ein kreatives und lebendiges Werkzeug, das die zentralen Fragen der Projektsteuerung beantwortet – Welche Aufgaben hängen von einander an? Welche Aufgabe kann eine andere Aufgabe unterstützen? Wo sind potentielle Synergieeffekte zu sehen? Wo tauchen jetzt schon mögliche Probleme auf? – und gleichzeitig einen spielerischen Gesamtüberblick über den jeweils aktuellen Zustand des Projekts liefert. Mit einem Start- und einem Zielpunkt ähnelt der „Spielplan“ einem klassischen Brettspiel. Auch hier bewegen sich die Teammitglieder wie Spielfiguren auf einem Brett durch ihr Projekt und unterstützen sich gegenseitig in den einzelnen Teilaufgaben, um so gemeinsam das Gesamtprojekt zu realisieren.

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Die Kombination der klassischen Projektentwicklungsschritte Planen und Handeln mit den auf den ersten Blick eher unkonventionellen Phasen Träumen und Feiern macht Dragon Dreaming zu einer vielseitigen und gleichzeitig bisweilen herausfordernden Methode, da der Kommunikation der Team- bzw. Projektmitgliedern bewusst ein größerer Raum eingeräumt wird als in klassischen Planungsmethoden. Verhindert wird dadurch aber auch der oft zitierte Satz „dass unser Projekt eben an der Kommunikation untereinander gescheitert ist“. Dadurch wird Dragon Dreaming zudem den Anforderungen an eine Projektentwicklungs- und Gestaltungsmethode gerecht, in der die Fragen nach dem warum und auf welche Art und Weise gleichberechtigt ist mit dem wie und wohin.

 

Was ist Dragon Dreaming nicht?

Dragon Dreaming ist eine Methode und keine Lösung. Empathische Kommunikation, klare Verantwortlichkeiten und gemeinsam definierte „Spielregeln“ sind unabdingbar.

 

Dragon Dreaming eignet sich für:

  • Unternehmen und Organisationen als Grundlage für neue Inspirationen
  • Stadtentwicklung und Politik als Unterstützung im Bereich Bürgeraktivierung und Bürgerbeiteiligung
  • Grasswurzelbewegungen erhalten Hilfe bei der Umsetzung ihrer Ideen
  • Kreative & Künstler finden Methoden, die ihrer Arbeitsweise entgegen kommen

 

Art der Teilnehmer und Teilnehmerzahl:

7 – 15 Teilnehmer, auch größere Gruppen sind möglich. Möglichst interdisziplinäre Teams aus den verschiedenen Projektbereichen.

projektUP!-Workshops um Dragon Dreaming kennen zu lernen, findest Du hier.

 

Ansprechpartner:

Florian Müller

fm@projektup.org

+49 (341) 44 928 504

+49 (176) 23 56 39 72